Es gibt wohl kein Land auf der Welt, dessen Geschichte, Legenden und Volksmärchen in einem solchen Umfang Einzug in die Romane von Fantasy-Autoren gehalten haben. Die vielfältigen Kulturen, die Mythen und seine Historie machen Großbritannien zu einer Muse der modernen Fantastiker. Man muss sich dieses großartige Land nur anschauen, schon gerät man ins Schwärmen: die von Nebel heimgesuchten Straßen Londons, die malerischen schottischen Highlands, die düsteren Burgruinen und die knorrigen, wie verzaubert wirkenden Wälder in Wales sind nur einige Beispiele.
Hier nun einige Orte und Sagen Großbritanniens, die mich insbesondere in ihren Bann geschlagen haben:
London – die Stadt der vielen Gesichter
Wie schon im obigen Artikel erwähnt, ist London eine pulsierende Hauptstadt, in der Geschichte und Moderne miteinander verschmelzen. Viele fantastische Geschichten spielen dort – wobei Realität und Fiktion sich oft miteinander vermischen. Auf diese Weise entstehen neue (magische) Straßenzüge oder ganze Viertel, die sich zwischen dem Vertrauten verbergen. In manchen Büchern ist auch von einer eigenen kleinen Welt unter den Straßen der Hauptstadt die Rede, wo Elfen, Götter, Menschen und andere magische Wesen in einer mehr oder weniger friedlichen Koexistenz miteinander leben. Ob überirdisch oder unterirdisch Londons Zauber weiß definitiv zu überraschen!
Stonehenge – Kalender und mystisches Heiligtum
Viele Vermutungen ranken sich um dieses prähistorische Bauwerk. Ist es eine Art Sonnenkalender oder ein Heiligtum, das längst vergessenen Göttern geweiht ist? Und wurde es wirklich von Menschenhand erbaut? Oder waren andere Kräfte am Werk? Bis heute stellt sich die Frage, wie diese Steinkolosse, die zum Teil mehrere Tonnen wiegen, von den Menschen der damaligen Zeit bewegt werden konnten. Fragen über Fragen, die die Fantasie anregen. Besonders die eines Fantasy-Autors. Vielleicht war ja Magie im Spiel? Womöglich waren aber auch die Sidhe am Werk, jenes bleiche, schöngesichtige Volk, das unter den Feenhügeln leben soll. Andererseits: Ist es überhaupt wichtig, ob wir dieses jahrtausendealte Geheimnis jemals lösen werden? Manche Mysterien sind es einfach wert, sie zu erhalten, um uns weiterhin als Inspirationsquelle zu dienen.
Schottische Highlands - Wo Feen und Kobolde sich gute Nacht sagen
Die schottischen Highlands sind eine wilde, atemberaubend schöne Landschaft mit im Sonnenlicht glitzernden Seen und majestätischen Burgruinen, die, wenn man nur sorgfältig lauscht, alle ihre eigenen Geschichten zu erzählen wissen. Märchen über Feen, Kobolde oder geisterhafte Erscheinungen gehören zur schottischen Kultur und Lebensweise.
Ebenso wie epische Erzählungen über lange zurückliegende Schlachten, große Helden und niederträchtige Verräter. Wer bereit ist, sich auf den Zauber der Highlands einzulassen, findet dort vielleicht mehr, als es auf den ersten Blick zu entdecken gibt. Nicht umsonst ist manchmal die Rede von verborgenen Pforten in und unter den grünen Hügeln Schottlands.
Tintagel Castle – Geburtsstätte eines Mythos
Wer kennt sie nicht, die Legende von König Artus und seinem Schwert Excalibur? Tintagel Castle gilt als Heimstätte des legendären Königs und seiner Tafelrunde. Angeblich soll die Ruine jener sagenhaften Burg in Cornwall liegen, wo sie auf einer felsigen Klippe thront und jedes Jahr zahlreiche Touristen anlockt. Aber handelt es sich dabei wirklich um Tintagel Castle oder ist es bloß Wunschdenken? Auf jeden Fall bietet ein Besuch dieses magischen Orts die Chance, in Englands goldenem Zeitalter zu schwelgen, als edle Ritter hoch zu Ross gegen grausame Eroberer und feuerspeiende Drachen in die Schlacht zogen.
Loch Ness – das Monster lebt?!
Wenn ich schon über englische Legenden und Mythen rede, darf ich das Monster von Loch Ness wohl kaum außer Acht lassen. Viele Geschichten ranken sich um den geheimnisvollen See im Norden Schottlands, Heimat von Nessy, einem prähistorischen Seeungeheuer, das dort schon seit Urzeiten sein Unwesen treiben soll. Es gibt nicht gerade wenige Berichte über Sichtungen, nur an richtig scharfen Aufnahmen von Nessy mangelt es bisher. Nichtsdestotrotz: Inspirierend ist Loch Ness und seine Geschichte allemal.
Magische Vorbilder – Großbritanniens Hexen und Zauberer
Natürlich dürfen auch Englands berühmtester Zauberer und gefürchtetste Hexe nicht unerwähnt bleiben, wenn ich schon König Artus nenne. Wer kennt ihn nicht, den Zauberer Merlin, der dem König mit Rat und Tat zur Seite stand und als Vorbild für viele Magier in Literatur und Fernsehen diente? Oder seine Kontrahentin Morgana, auch Morgan Le Fay genannt, die für das Ende von Englands goldenem Zeitalter verantwortlich sein soll? Die beiden Zauberkundigen – oder Praktizierenden, wie man dieser Tage gerne sagt – symbolisieren die zwei Seiten der Magie: Licht und Schatten – und stehen für den Kampf zwischen Gut und Böse.
Natürlich gibt es noch so viel mehr über dieses großartige Land zu erzählen. Ganze Bücher könnte man damit füllen und wurden auch schon damit gefüllt. Großbritannien scheint das Übernatürliche, die Magie seit jeher anzuziehen, und genau das macht für mich seinen Reiz und seine Faszination aus.